Feine Filets zu Volksmusik

3000 Leute genossen beim Nordhäuser Fischerfest geräucherte, gegrillte und frittierte Gaumenfreuden

Das Nordhäuser Fischerfest hat sich zu einem Besuchermagneten entwickelt. Auch die 8. Auflage zog Fischliebhaber in Scharen an.

ALLES IM GRIFF: Kerstin Großmann und Klaus Uehlein und all die anderen Helfer kredenzten am Nordhäuser Grenzrasen Fisch aus Badem-Württemberg

Ja, sagt Angelklub-Kassenwart Peter Prescher, ein Angler mag es eher ruhig - das bunte Treiben beim Fischerfest aber genieße auch er. Vereinschef Lothar Koch bestätigt: "Die Vorbereitung mag stressig sein, aber wenn der Zuspruch groß ist, lohnt sich die Arbeit, wir sind zufrieden." Es ist Samstag kurz nach 11 Uhr. Zwei Drittel der 600 Sitzplätze auf dem Vereinsgelände am Grenzrasen sind bereits belegt, der große Mittagsansturm steht aber noch bevor.
Die fleißigen Frauen und Männer vor den Zapfhähnen, den Fritteusen und dem Grill sind bestens vorbereitet. "Seit um acht sind wir da", sagt Kerstin Großmann. 15 Zentner Fisch gefrorene Forellen, Zander, Seelachse, Seehechte und Forellen haben die Nordhäuser besorgt - wie in den Vorjahren schon von Angelfreunden aus Bruchsal. Warum kein einheimischer, frischer Fisch geboten wird, versucht Prescher zu erklären: "Die Fischzucht in Salza zum Beispiel könnte uns Forellen liefern. Aber sie hat nicht die nötige Sortieranlage. Und wir können nicht dem einen eine 350 Gramm schwere Forelle verkaufen, dem nächsten aber nur eine 300 Gramm schwere." Außerdem habe sich der Kauf von gefrostetem Fisch in Bruchsal bewährt, weil dies auf Kommission geschehe.
Das noch vor Jahren übliche Fischgreifen um die Wette sei nicht mehr gestattet. Für Bassins, um lebende Fische zu zeigen, fehle der Platz, so Peter Prescher. Das Gleiche gelte für Attraktionen für Kinder wie etwa eine Hüpfburg. So stand der Gaumenschmaus im Vordergrund, dazu gab es Volksmusik live. Ehrengast Klaus Zeh, vermutete Prescher am Samstag, könnte wieder einen Zander bestellen. Überhaupt, die Nordhäuser würden nur Filets wünschen - die Angelfreunde im bayrischen Schwandorf hingegen könnten noch Weißfische, Plötze und kleine Karpfen am Spieß als "Spuckfisch" (wegen der Gräten) verkaufen.
Die Einnahmen des Fests gehen in die Vereinskasse - noch ist ein Kredit für den Grundstückskauf 2007 zu tilgen.

(Quelle: Nordhäuser Allgemeine vom 25.05.2009)